Studie zeigt: Liebe im hohen Alter ist mit Autonomie verknüpft
Verlieben, heiraten, zusammenziehen und gemeinsam alt werden waren gestern. Laut einer Studie sind es nicht mehr die traditionellen Beziehungsstrukturen, nach denen die Menschen streben, sondern Autonomie und Freiheit.
Die Dating-Plattform Gleichklang hat eine umfangreiche Studie über die Beziehungswünsche und -vorstellungen von über 200.000 Personen durchgeführt, um herauszufinden, wonach aktuelle und ehemalige Mitglieder der Plattform in Beziehungen streben.
Studienfokus: Konkret wurden die 134.179 Frauen und 80.913 Männer zu ihren Präferenzen bezüglich einer erneuten Heirat, des Zusammenziehens, Autonomie bzw. der Beziehungsstruktur befragt. Durch die Gliederung der Befragten in die drei Altersklassen 18-39, 40-59 und 60+ lassen sich erhebliche Unterschiede je nach Alter und Geschlecht erkennen.
(Erneute) Heirat
Die Daten zeigen klar, dass mit zunehmendem Alter der Wunsch nach einer (erneuten) Heirat sinkt; bei Frauen stärker als bei Männern.
Zusammenziehen
Auch bezüglich des Zusammenziehens nimmt mit steigendem Alter der Wunsch danach ab; wobei dennoch die Mehrheit der befragten Männer sich nach einem gemeinsamen Zuhause sehnen.
Individuelle Bedürfnisse und Autonomie in der Beziehung
Der Datenanalytiker und Psychologe der Studie Dr. Guido F. Gebauer resümiert anhand der Ergebnisse, dass romantische Bindungen jenseits traditioneller Strukturen mit zunehmendem Alter an Bedeutung gewinnen könnten. Er betont allerdings, dass allgemein individuelle Unterschiede – insbesondere in Bezug auf Autonomie in der Beziehung – zu erkennen sind und es trotz mehrheitigen Ergebnissen in allen Altersgruppen anders Denkende gibt.
Text: Lisa Schoißengeier | Foto: Unsplash