Diabetes Screening – deshalb ist es so wichtig
Diabetes mellitus bleibt oftmals lange Zeit unentdeckt. Welche Folgen dies für Sie und Ihre Gesundheit haben kann, erfahren Sie hier.
Die gute und die schlechte Nachricht
Die gute Nachricht: Ein längeres und gesünderes Leben trotz Diabetes mellitus ist heute durch Früherkennung und eine konsequente Behandlung möglich.
Die schlechte Nachricht: Diabetes mellitus Typ 2 wird in Österreich nach wie vor oftmals zu spät entdeckt, durchschnittlich sechs Jahre zu spät. Diese Zeit ohne Behandlung führt zu irreversiblen Schäden und einer deutlich geringeren Lebenserwartung.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt daher ein regelmäßiges Screening aller ab einem Alter von 35 Jahren.
Warum ein Diabetes Screening so wichtig ist
Früherkennung erhöht die Lebensqualität und reduziert das Ausmaß potenzieller Folgeschäden von Betroffenen, weiß Priv.-Doz. Dr. Michael Resl, Erster Sekretär der ÖDG und Oberarzt in der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz:
„Zahlreiche Daten belegen klar, dass Screening, frühe Diagnose und zielgerichtete Therapie zum Erhalt der Lebensqualität und zur Reduktion der Sterblichkeit maßgeblich beitragen."
Diabetes mellitus wirkt sich auf alle Organe des menschlichen Körpers aus. Besonders davon betroffen sind das Herz und die Nieren. Hier setzen zwar die neuesten Diabetesmedikamente an, die nicht nur den Blutzuckerspiegel senken, sondern sich darüber hinaus positiv auf das Herz, Gefäßverkalkungen, Herzschwäche und die Nieren auswirken; sie wirken allerdings nur, wenn Diabetes frühzeitig erkannt wird.
Regelmäßiges Screening spätestens ab dem 35. Lebensjahr
Spätestens nach Erreichen des 35. Lebensjahres sollte jede und jeder zum jährlichen HbA1c-Wert-Check gehen. Der HbA1c-Wert gibt Auskunft über die Höhe des Blutzuckers der vorangegangenen 8-12 Wochen. Liegt der Wert über 6,5%, wird Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert.
Risikopatientinnen und -patienten sollten bereits vor dem 35. Lebensjahr jährlich zum Screening gehen. Hinweise für eine erhöhte Prävalenz für Diabetes mellitus 2 sind:
Familiäre Vorbelastung (Großeltern, Eltern, Geschwister)
Übergewicht
Körperliche Inaktivität
Kardiovaskuläre Vorerkrankung
Metabolisches Syndrom
Bluthochdruck
Fettstoffwechselstörungen, vor allem bei einem niedrigen HDL-Wert
Fettlebererkrankung
Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten
Polyzystisches Ovarialsyndrom
Regelmäßiger Tabakkonsum
Sorgen Sie für Ihre Gesundheit, um möglichst lang beschwerdefrei zu leben und gehen Sie zum Diabetes-Screening.
Text: Lisa Schoißengeier | Foto: unsplash