5 Fragen zu: Legasthenie

Notburga Stockinger, Lern- und Legasthenietrainerin beim Hilfswerk NÖ, spricht mit GESUND & LEBEN über Legasthenie und wie man mit gezieltem Training Lernlücken aufholen kann.

© Hilfswerk NÖ


 

1: Wann spricht man von Legasthenie?

Notburga Stockinger: Legasthenie gibt es in verschiedenen Formen. Schülerinnen und Schüler mit spezifischen Lernschwierigkeiten leiden unter einer Lese-Rechtschreibschwäche. Bei der Lese- und Rechtschreibstörung liegt laut WHO eine eindeutige Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten vor. Gelesene Worte wiederzuerkennen, vorzulesen, das Leseverständnis sowie die Leistung bei Aufgaben, für welche Lesefähigkeit benötigt wird, können davon betroffen sein. Rechtschreibstörungen gesellen sich häufig dazu. Im Erwachsenenalter sind Rechtschreibprobleme meist größer als die Defizite in der Lesefähigkeit.

 

2: Welche Anzeichen deuten auf eine Legasthenie hin?

Notburga Stockinger: Im Vorschulalter erlernen Kinder mit Legasthenie möglicherweise das Klarsprechen später als erwartet und Phrasen werden häufig vermischt oder verwechselt. Sie können auch richtungsweisende Worte wie hinauf/hinunter oder drinnen/draußen durcheinanderbringen und übermäßig stolpern, anstoßen und über kleine Gegenstände fallen. Schwierigkeiten beim Erlernen von Kinderliedern, Reimen von Wörtern, Krabbeln oder Probleme mit Abläufen können ebenfalls auftreten. Einige Kinder scheinen jedoch ungewöhnlich intelligent zu sein. Bei Kindern unter oder mit neun Jahren treten oft große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben auf. Sie vertauschen häufig Zahlen und Buchstaben und haben Probleme beim Unterscheiden von rechts und links sowie mit dem Alphabet. Das Erinnern von Reihenfolgen und das Binden von Schuhbändern können ebenfalls problematisch sein. Kinder zwischen neun und zwölf Jahren zeigen fortlaufende Fehler beim Lesen und ein fehlendes Leseverständnis. Sie lassen Buchstaben aus oder sprechen sie in der falschen Reihenfolge aus. Das Schreiben erfordert oft überdurchschnittlich lang Zeit, und es kommt zu Desorganisation zu Hause und in der Schule.

 
 

Text: Daniela Rittmannsberger


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