Ohne Verzicht durch die Fastenzeit

Fastenzeit – für viele bedeutet diese Zeit Verzicht. Verzicht auf Süßigkeiten, Zucker, Alkohol, Fleisch, Wurst und mehr. Aber warum 40 Tage lang auf Vieles verzichten, wenn es auch anders geht, und zwar mit Genuss?

Grüner Saft

So wird traditionell in der katholischen Kirche gefastet

Woher konkret die Fastenzeit kommt, ist nicht gänzlich geklärt. Grundsätzlich handelt es sich aber um eine 40 Tage lang andauernde Zeit, in der Katholikinnen und Katholiken sich auf Ostern vorbereiten. Beginn ist der Aschermittwoch – 2024 der 14. Feber, Ende der Ostersonntag – heuer der 1. April; Sonntage sind ausgenommen.

An den beiden Fasten- und Abstinenztagen (Aschermittwoch und Karfreitag) dürfen laut römischer Kirche nur eine vegetarische Mahlzeit sowie bei Bedarf zwei kleine Zwischenmahlzeiten (z.B. Obst) verzehrt werden. An den Bußtagen (Freitage und Aschermittwoch) sollte ein Fastenopfer erbracht werden und an den anderen restlichen Tagen durch bewussten, einfachen Lebensstil, durch Besinnung auf das Wesentliche sowie Gebete die Sorge füreinander wieder an die Oberfläche kehren.

Fastenempfehlung vom forum. ernährung heute

Das forum. ernährung heute, f.eh., empfiehlt zugunsten Ihrer physischen und psychischen Gesundheit weniger Verzicht in der Fastenzeit, sondern stattdessen

  • mehr bewusste Zeit zum Essen,

  • qualitativ hochwertigere sowie bisher unbekannte Lebensmittel sowie

  • das In- und Auf-den-Körper-Hören.


„Verbote und Diskreditierungen führen bloß zu Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen. Dabei kann sich keine Genusskompetenz entwickeln. Genuss zu erlernen, braucht zwar auch Phasen des Verzichts, aber die psychologische Voraussetzung ist ein grundlegendes Bejahen von Situationen, Produkten und Verhaltensmustern.Richten wir unseren Fokus daher auf die zu stärkenden Punkte, rückt der Verzicht in den Hintergrund“ (Marlies Gruber, Geschäftsführerin von f.eh).


Und genau diese Konzentration auf Qualität und Sinnlichkeit führt zu einerseits mehr Genuss und einer besseren Gesundheit, weil u.a. Stress und schlechter Laune entgegengewirkt wird, und andererseits zu einem (wiedererlangten) Fokus auf das Wesentliche in der Ernährung und im Leben.

Genussvoll ohne Verzicht durch die Fastenzeit: So geht’s

Mehr Zeit zum Essen einplanen und das Essen genießen

Nehmen Sie sich mehr Zeit zum Essen als bisher und genießen Sie die kleinen Auszeiten während des Tages. Konzentrieren Sie sich während dieser Zeit gänzlich auf die Mahlzeit vor Ihnen und vermeiden Sie jegliche Ablenkungen, insbesondere jene technischer Natur: Wie sieht das Essen aus, wie riecht und schmeckt es, wie ist die Konsistenz, wie reagiert der Körper darauf …?

Achten Sie dabei auch bewusst auf die Signale Ihres Körpers und nehmen Sie ein eintretendes Sättigungsgefühl wahr. Nur so können Sie achtsam und in Harmonie mit ihrem Körper sowie genussvoll essen (lernen).

Neue Lebensmittel ausprobieren

Integrieren Sie neue Lebensmittel in Ihren Speiseplan, um die Sie im Supermarkt bisher einen Bogen gemacht haben. Erstens profitieren Sie von einer größeren Bandbreite an Nährstoffen, zweitens bringen Sie sensorische Abwechslung in Ihre Mahlzeiten und drittens werden Sie vielleicht ein neues Lieblings-Lebensmittel oder -Gericht entdecken.

Qualität über Quantität

Je qualitativ hochwertiger Lebensmittel sind, desto gesünder und nährstoffreicher sind und schmecken sie meistens.

Beispielsweise weist Milch aus biologischer Erzeugung ein besseres (= gesundheitsförderlicheres) Fettsäureprofil, eine höhere Mikronährstoffdichte sowie eine geringere Schadstoffbelastung als konventionelle Milch auf. Dasselbe gilt auch für Obst und Gemüse, das biologisch angebaut weniger stark pestizidbelastet und vitaminreicher ist. Das schlägt sich natürlich auf den Geschmack nieder.

Auch wenn biologische und/oder exklusivere Produkte dem Geldbeutel zutragen, sollten Sie diese bevorzugen; denn wahrscheinlich werden Sie damit auch sparsamer umgehen und sich daran weniger schnell überessen. Schließlich sind die Güter teurer und kostbarer.

Gemeinsam statt einsam

Essen Sie gemeinsam mit anderen. Versuchen Sie zumindest innerfamiliär gemeinsame Essenszeiten zu schaffen, um sich über den Tag und Ihre Befindlichkeiten auszutauschen, um über neue Rezepte zu philosophieren oder auch um sich schweigend, aber im Beisammensein, angenehm zu sättigen.

Dies tut der Psyche gut, sorgt für soziale Zugehörigkeit und fördert die eigene Selbstwirksamkeit.

Weg von Mythen, hin zu Wissen

Ernährungsmythen gibt es wie Sand am Meer. Räumen Sie sie daher für sich auf und informieren Sie sich regelmäßig selbst über Lebensmittel, Nährstoffe, Herstellung, Zubereitung, deren gesundheitlichen Nutzen usw. und hinterfragen Sie Ernährungsinformationen aus der Gesellschaft oder von Social Media sowie Ernährungstrends kritisch.

Sie werden dadurch nicht nur gebildeter, sondern lernen auf diesem Wege neue Gerichte und Lebensmittel kennen und nicht zuletzt werden Sie resistent gegen Mythen dieser Art sowie schlechtes Gewissen.

 

Text: Lisa Schoißengeier | Bild: Unsplash


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