Fettleber – das können Sie tun
Immer mehr Meschen sind trotz Alkoholabstinenz von einer Fettleber betroffen. Als Wohlstandserkrankung ist die Fettleber auf eine falsche Ernährung zurückzuführen und führt bei Nicht-Behandlung zu teils dramatischen gesundheitlichen Folgen.
Alkoholische vs. nicht alkoholische Fettleber
Früher war die Fettleber als Begleiterkrankung von zu hohem Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber, AFL) bekannt. Heute steht sie vielmehr für eine Wohlstandserkrankung, die auf eine falsche Ernährung – vor allem auf zu viel Zucker – zurückzuführen ist (nicht alkoholische Fettleber, NAFL). Durch den hohen Konsum von Fertig- und/oder hochkalorischen Produkten, Zucker- und Fettreichem stellt letztere in den Industriestaaten die am weitesten verbreitete Lebererkrankung dar: In etwa ein Drittel der Bevölkerung ist davon betroffen.
Normalerweise speichert die Leber nur wenig Fett. Bei einem Überangebot an Nahrungsenergie, kann sie diese nicht an andere Bereiche im Körper abgeben, sondern muss sie in Form von Fett selbst einlagern; sie verfettet sich und schwillt an. Kommt es in Folge zu Entzündungen, spricht man von einer Steatohepatitis.
Es gibt drei Ausprägungsgrade der Fettleber:
Stufe: reine Fettleber ohne Entzündungen
Stufe: Fettleber mit Entzündungen
Stufe: Leberzirrhose
Verheerende Folgen
Eine Fettleber erhöht das Risiko für weitere Krankheiten, z.B.:
Insulinresistenz -> Diabetes mellitus II
Übergewicht
Hormonveränderungen
Entzündungen
Schädigung anderer Organe, insbesondere der Niere
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Drastischere Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Leberkrebs
Der Teufel der Fettleber liegt im Detail
Das Problematische bei sämtlichen Lebererkrankungen ist, dass diese sich über die Jahre hinweg unbemerkt entwickeln. Die Leber verfügt im Gegensatz zu anderen Organen über keine Schmerzrezeptoren, weshalb das Anschwellen oder strukturelle Veränderungen kaum bemerkt werden können.
Es gibt jedoch einen Symptomenkomplex, der auf eine Fettleber hinweisen kann. Dieser umfasst unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Blähungen, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Völlegefühl, Druckempfindlichkeit des Oberbauches.
Weiterhin Auskunft über den Zustand der Leber können Leberzellwerte im Blut geben, wobei diese nicht immer aussagekräftig sind. Eine bessere Diagnose liefert ein Oberbauch-Ultraschall.
Ernährung bei einer Fettleber-Erkrankung
Da die Fettleber eng im Zusammenhang mit der Ernährung steht, gilt es, sich auch ohne Diagnose leberfreundlich zu ernähren.
Dipl. oec. troph. Anne Iburg stellt in ihrem aktuell erschienenen Ratgeber „Mit Hafer gegen die Fettleber“ 80 Rezepte vor, die die Leber vor Verfettung schützen und allgemein für Wohlbefinden sorgen. Darüber hinaus informiert sie umfangreich und leicht verständlich über das Krankheitsbild, wie sich dieses vermeiden lässt und wie Betroffene damit am besten umgehen.
Rezepte aus dem Buch
Haferflockenbratlinge
Zubereitung:
Haferflocken mit kochender Gemüsesuppe übergießen, Petersilie und Pfeffer zufügen. 15 Minuten quellen lassen.
Zwiebel, Sellerie, Paprika putzen und klein würfeln, Karotten schälen und fein raspeln. Gemüse in 1 EL Öl andünsten, mit Topfen, Dinkelvollkornmehl und Semmelbröseln zu den Haferflocken geben. Aus der Masse ovale Bratlinge formen und im restlichen Öl auf jeder Seite 5 Minuten goldbraun braten.
Die zwei weiteren Karotten und den Kohlrabi schälen und grob raspeln. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zitronensaft und Walnussöl unterrühren.
Zubereitung:
Haferflocken, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Walnüsse in einer Schüssel vermischen.
Kurkuma und Leinöl mit Joghurt und Topfen verrühren. Apfel waschen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und die Viertel raspeln.
Alle Zutaten miteinander vermengen und genießen.
Text: Lisa Schoißengeier | Bild Skelett/Organe: Unsplash; Rezeptfotos: M. Bergmann/Thieme; Porträtfoto: T.W. Klein/Thieme.