Muss man wirklich frühstücken? Ein Ernährungs-Experte geht dem Mythos der „wichtigsten Mahlzeit des Tages" auf den Grund

Ob Frühstücken oder nicht, spaltet sowohl Gesellschaft als auch Forscherinnen und Forscher. Während bei einigen die „wichtigste Mahlzeit" sehr ausgiebig ausfällt, müssen sich andere dazu zwingen, auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen. Auch in der Forschung ist man sich nicht wirklich einig, ob man wie ein Kaiser oder ein Bettler frühstücken sollte.

Aktuelle Studien deuten jedoch darauf hin, dass dem Frühstück jahrelang wahrscheinlich ein zu hoher Stellenwert beigemessen wurde. Warum, erklären wir mit Simon Mathis, Fitness- und Ernährungstrainer.

Der Ursprung des Ernährungs-Mythos

Die allseits bekannte Aussage, „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages“, existiert seit ca. 100 Jahren und ist auf den US-amerikanischen Arzt John Harvey Kellogg zurückzuführen. Der Frühstückcerealien-Hersteller intendierte mit dieser Aussage allerdings nicht die Verbreitung eines medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Ratschlags, sondern lediglich eine bessere Vermarktung seiner Produkte. Letzteres ist ihm auf jeden Fall gelungen, ersteres „leider“ auch; denn viele denken seither, dass sie frühstücken müssen, und viele glauben auch, dass Cerealien das „geeigneteste“ Frühstück sind.

Gründe gegen das Frühstück

  • Wer sich darauf konditioniert, trotz fehlendem Hungergefühl zu frühstücken, isst möglicherweise während des Tages mehr als er oder sie benötigen würde.

  • Wer isst, ohne Hunger zu verspüren, verlernt mit der Zeit, die natürlichen Hunger- und Sättigungssignale korrekt wahrzunehmen. Die Folgen: Ausbleibendes Hunger- und Sättigungsgefühl.

  • Betrachtet man die Lebensgewohnheiten unserer Vorfahren, fällt auf, dass diese am Morgen erst nach Essen jagen mussten; und zwar ohne, gefrühstückt zu haben. Evolutionär gesehen ist der Mensch daher darauf trainiert, ohne Frühstück auszukommen.

Wer dennoch frühstücken sollte

  • Sportlerinnen und Sportler

  • Personen, die sich bereits am Vormittag körperlich anstrengen

  • Alle, die Hunger verspüren

  • Alle, die sich ohne Frühstück nicht konzentrieren können

Ob Frühstücken oder nicht, bleibt Ihnen überlassen

Wenn Sie spüren wollen, wie es Ihnen ohne Frühstück geht, können Sie das Frühstück phasenweise, für ca. zwei Wochen, weglassen. Essen Sie erst etwas, wenn das Hungergefühl auftaucht. Greifen Sie dabei zu nährstoffreichen Lebensmitteln, die Ihnen langfristig Energie geben und vermeiden Sie Kuchen, Cerealien & Co.

Wenn Sie nicht auf Ihr Frühstück verzichten wollen, fahren Sie so fort wie bisher. Denn scheinbar tut Ihnen ein Frühstück sowohl körperlich als auch geistig - vor allem auch für die Konzentration - gut.

 

 

Text: Lisa Schoißengeier, Simon Mathis | Bild: Pexels


Hier NEWSLETTER bestellen

〰️

Hier NEWSLETTER bestellen 〰️

Zurück
Zurück

5 Gründe, warum Sie Zucker vermeiden sollten

Weiter
Weiter

Apfel-Topfen-Ringe ohne Frittieren