Mit Tondokumenten für ewig in Erinnerung
Eine lebendige Erinnerung: Katharina Steiner nimmt mit ihrem Projekt „Herzensstimme“ Lebensgeschichten, Weisheiten und Botschaften auf, mit denen Verstorbene für immer hörbar in Erinnerung bleiben.
Bewegende Geschichten über Krieg, Armut und Vielem mehr
Mit neun Jahren kommt Johann M.* nach Spanien. Bei „wildfremden“ Menschen verbringt der Steirer ein Jahr, um wieder zu Kräften zu kommen und vor allem auch an Gewicht zuzunehmen. Es ist das Jahr 1949. Zwischen Krieg und Armut. Johann ist mittlerweile ein älterer Mann. Und findet eines Tages auf dem Dachboden seiner Eltern drei Briefe, die er damals aus Spanien geschickt hat.
Mit den Briefen im Gepäck wendet er sich an Katharina Steiner. Gemeinsam vertonen sie die Briefe und seine Erinnerungen an dieses prägende Jahr in Spanien. Die Aufnahme schenkt der Mann seinen vier Kindern. Kurze Zeit später erkrankt er an Demenz. Vor allem sein Sprachzentrum ist von der Krankheit betroffen. Nach und nach verstummt er. Seine Erzählungen aus der Kindheit, der Klang seiner Stimme – all das ist festgehalten auf einem hölzernen USB-Stick. Es ist das erste Werk der „Herzensstimme“ von Katharina Steiner.
So kam Katharina Steiner zu “Herzensstimme”
Menschen und ihre Lebensgeschichten haben sie immer schon interessiert, sagt Katharina Steiner. Als Kind sitzt sie gerne unter dem Tisch und hört zu, was die Erwachsenen erzählen.
Text: Michaela Neubauer | Foto: Thomas Lueg
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