Kampf um Kontrolle

Sabrina Scharf entwickelt Anfang 30 eine Essstörung. Zehn Jahre lang kämpft sie gegen die Erkrankung an. Heute ist sie am Weg der Besserung und hält Vorträge im deutschsprachigen Raum.

Sabrina Scharf erkrankte nach einer schwierigen Lebensphase an einer Essstörung.

Gemüse, Senf, Topfen und Gebäck – das kam bei Sabrina Scharf an einem Tag auf den Teller. Möglichst wenig Kalorien und viel Volumen sollten die Mahlzeiten haben. Sie sei eine wandelnde Kalorientabelle gewesen, erinnert sich die heute 46-Jährige. Die Deutsche ist Anfang 30, als sie eine Magersucht entwickelt. Immer weiter rutscht Sabrina in ihre Essstörung, bis sie erkennt: Ich mache mich und meine Familie damit kaputt.

 

Mag. Birgit Fahrner-Schneeberger, MSc, 

Psychotherapeutin, Klinische und  Gesundheitspsychologin und Hypnosecoach

 

„Wir wissen heute, dass die Ursachen einer Essstörung in den meisten Fällen nicht im Elternhaus liegen, sondern verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind.“

Magersucht (Anorexia Nervosa): 

Betroffene haben extreme Angst vor Gewichtszunahme und ein verzerrtes Körperbild. Sie essen sehr wenig und neigen dazu, übermäßig Sport zu treiben, was zum stark untergewichtigen Zustand führt.

 

Schleichender Beginn

Als Teenager hadert Sabrina Scharf immer wieder mit ihrem Aussehen. Ein paar Diätversuche unternimmt sie, akzeptiert dann aber ihre schlanke Figur. In ihren Zwanzigern lernt sie einen Mann kennen. Die beiden heiraten und bekommen eine Tochter. Doch die Idylle hält nicht lange an, denn Sabrinas Ehemann wird ihr gegenüber gewalttätig. Jahrelang nagen nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gewalt an ihrem Selbstbewusstsein. Nach einigen Jahren flieht Sabrina Scharf gemeinsam mit ihrer Tochter und baut sich ein neues Leben auf. Zunächst scheint wieder alles gut zu sein: „Ich habe einen neuen Mann kennengelernt, war frisch verliebt, in Sicherheit und hatte einen guten Job.“ Doch das Erlebte traumatisiert die Frau. Ihrer Vergangenheit kann sie sich aber nicht stellen: „Als ich zur Ruhe kam, hätte ich Zeit gehabt, mich um mich zu kümmern. Das habe ich aber nicht getan. So hat sich die Magersucht entwickelt.“ Sabrina Scharf ist 1,76 Meter groß und wiegt zu diesem Zeitpunkt 65 Kilogramm. Sie empfindet sich selbst als übergewichtig: Zu Beginn verzichtet sie auf Süßigkeiten und Chips. Dann lässt sie die Butter auf dem Gebäck weg. Und fängt an, verschiedene Lebensmittel durch kalorienärmere Varianten zu ersetzen. Das Frühstück lässt sie ausfallen oder isst Sauerkraut. Sabrina wiegt alles ab. Es habe auch Tage gegeben, an denen sie normal gegessen habe, erzählt sie. Im Anschluss habe sie entweder umso weniger gegessen – oder das Zuviel mit Sport kompensiert.

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Text: Daniela Rittmannsberger⎪Foto: Daniela Führer, beigestellt


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