TCM-Ernährungstipps für eine starke Mitte

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Verdauungstrakt die wohl wichtigste Quelle für Vitalität, Immunität und Lebensfreude: Er symbolisiert die Kraft der Mitte. GESUND & LEBEN zeigt, wie Sie diese mit äußerst einfachen Maßnahmen stärken können.

TCM

Ernährung ist ein individuelles Thema: Sie muss zur jeweiligen Person passen und sollte Sie nicht im täglichen Leben einschränken. Wer sich für eine Ernährungsweise nach den Empfehlungen der Traditionellen Chinesischen Medizin interessiert, kann sich an ein paar allgemein gültige Empfehlungen halten, die einen raschen Einstieg in das Thema ermöglichen und schon viel bewirken können.

1. Saisonale Lebensmittel bevorzugen

Die TCM-Ernährung weist allen Lebensmitteln spezifische Charakteristika zu. Ein zentraler Aspekt dabei ist die sogenannte thermische Wirkung. Laut der TCM gibt es Lebensmittel,

  • die uns wärmen oder erhitzen,

  • die uns erfrischen oder abkühlen und

  • in der Mitte befinden sich die neutralen Lebensmittel.

Die Ernte einer jeden Jahreszeit versorgt uns schwerpunktmäßig mit der thermischen Wirkung, die wir am meisten benötigen, um im Gleichgewicht zu bleiben. Im Sommer sorgen Salate und viel frisches Obst dafür, dass wir nicht überhitzen. Und im Winter wärmen uns Wurzelgemüse, am besten in Suppen verpackt, oder auch Fleischgerichte.

Die simple Logik: Ein Speiseplan im Einklang mit den natürlichen Rhythmen. Gesellt sich auch noch ein regionaler Bezug dazu: perfekt!

2. Warme Mahlzeiten in den Mittelpunkt stellen

Nicht nur in der TCM spricht man von der Wichtigkeit des Verdauungsfeuers. Dieses will erhalten und genährt werden. Mit Mahlzeiten direkt aus dem Kühlschrank, mit Rohkost oder Tiefkühlprodukten, die lediglich in der Mikrowelle aufgewärmt wurden, tut man diesem Feuer allerdings wenig Gutes. Im Gegenteil: Man schwächt es sogar. Müdigkeit nach dem Essen, kalte Füße oder Blähungen sind oft das Resultat davon.

Gut gekochte Mahlzeiten schmeicheln hingegen dem Bauch, unterstützen die wertvolle Mitte bei der Verbrennung und versorgen uns rundherum mit Energie.

3. Mahlzeiten-Rhythmus finden

Die Mitte mag es ruhig und rhythmisch. Eine sinnvolle Struktur in Bezug auf die Hauptmahlzeiten sorgt für eine kontinuierliche Energieversorgung und verhindert Heißhungerattacken aufgrund eines einbrechenden Zuckerspiegels oder ein Überessen aufgrund zu großen Hungers.

Am besten:

  • So weit wie möglich immer zur gleichen Tageszeit essen.

  • Circa fünf Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten.

  • Jeden Bissen gut kauen. Mindestens zehnmal. Auch das ist eine Form von Rhythmus.

Überhaupt: Nach 19:00 Uhr sollte man dem Verdauungstrakt Ruhe gönnen. So kann unregelmäßigem oder zu spätem Abendessen entgegengewirkt werden.

4. Abwechslungsreich essen

Das Leben ist bunt. Die Vielzahl an Lebensmitteln auch. Als einfache Orientierungshilfe: Lebensmittel mit unterschiedlicher Textur, unterschiedlichen Farben und unterschiedlichen Geschmäckern kombinieren. Das hilft, um aus der meist eingeschliffenen Ernährungsroutine auszubrechen, die ja oft des Übels Wurzel darstellt.

Es gibt nicht nur den in unserer Kultur so dominant gewordenen Weizen. Es gibt auch Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer, Mais, Reis oder Hirse.

Und wie sieht es mit Hülsenfrüchten aus? Wahre Nährstoffkraftpakete. Ob Erbsen, Bohnen oder Linsen – es gibt sie in vielen Variationen. Wie auch Nüsse, milchsauer Vergorenes, Obst und Gemüse.

Ein bunter Garten auf dem Teller statt gewohnheitsmäßiger Monokultur.

5. Ein bisschen aufpassen mit …

Brotmahlzeiten, Milchprodukten und Süßem. Brot wirkt laut TCM stark befeuchtend. Milchprodukte kühlen und verschleimen. Wie immer gilt: Die Menge macht’s. Und die Menge kann wiederum dem Verdauungsfeuer zusetzen und die Mitte schwächen.

Wer mutig ist: ein einfacher Verzicht auf Brot über einen Zeitraum von drei Wochen und beobachten, was passiert. In den meisten Fällen wartet ein überraschendes Ergebnis.

Und dass ein Übermaß an Süßem für den Organismus nicht wohltuend ist, dazu braucht es nicht unbedingt das Wissen der TCM.

Zu guter Letzt

Auch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sowie ausreichender Schlaf und Erholung zählen zur Basis eines gesunden Lebensstils. Dies hilft uns dabei, den Alltagsstress zu verdauen. Denn auch dieser kann schwer im Magen liegen und die Verdauung beeinträchtigen. In diesem Sinn: guten Appetit!


BUCHTIPP

Du bist, was du isst: Karma à la Carte“ von Mike Mandl

Karma à a Carte - Mike Mandl

KARMA À LA CARTE

 Karma: Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. 
À la carte: Die individuelle Zusammenstellung von Speisen aus der Speisekarte. 

Karma à la carte: Die bewusste Entscheidung, sich in der eigenen Küche genau jene Gerichte zuzubereiten, die nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist und der Seele gut tun. Die nicht nur für Gesundheit und Vitalität, sondern auch für ein ausgeglichenes Gemüt, Klarheit und Fokus sorgen. 

Dazu müssen wir verstehen, welche Ursachen welche Wirkungen haben. Das praxisorientierte Ernährungswissen der Traditionellen Chinesischen Medizin liefert uns genau dieses Verständnis. Der Autor Mike Mandl stellt dieses nachvollziehbar, humorvoll und tiefgründig dar – inklusive Ernährungsempfehlungen für Ihren Typ, für spezifische Symptome oder für persönliche Zielsetzungen. Denn: Du bist, was Du isst!

Mike Mandl
Bacopa Verlag
978-3-99114-076-4


Text: Mike Mandl; angepasst von Michaela Neubauer/Lisa Schoißengeier | Bild: Unsplash, BUCH CONTACT/Mike Mandl


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