Tinnitus sollte Sie nicht aus der Bahn werden – so gehen Sie damit um
Tinnitus hat viele Facetten: Von den Betroffenen wird er als Brummen, Zirpen, Pfeifen, Rauschen oder Sausen im Ohr wahrgenommen, das von keiner äußeren Schallquelle stammt. Wie Sie als Betroffene/Betroffener damit umgehen, erklären wir in diesem Beitrag.
Wenn der Tinnitus den Alltag einschränkt
Brigitte Winkelbauer hat einen langen Leidensweg hinter sich. Als Jugendliche verbrachte die Oberösterreicherin in den 80er Jahren einen Tanzabend in einer lauten Disco, dessen Folgen bis heute nachwirken.
Noch am nächsten Tag hatte die damals 15-Jährige das nach lautem Musikhören typische Klingen und Pfeifen im Ohr. „Das hat mich stutzig gemacht. Das Ohrgeräusch ist nach Discobesuchen üblicherweise nach ein bis zwei Tagen von alleine wieder verschwunden“, erinnert sich die Angestellte.
Ein Arztbesuch brachte wenig Licht in die Situation: „Das Phänomen Tinnitus war damals kaum bekannt. Ich habe daraufhin lange Zeit nichts mehr dagegen unternommen, weil das Geräusch leise war und ich damit leben konnte. Das Pfeifen im Ohr war nur da, wenn ich im Bett gelegen bin und es sehr ruhig war.“
Im Laufe der Jahre veränderte sich diese Wahrnehmung: „Der Tinnitus wurde immer lauter. Seitdem ist mein Leben eine einzige Berg- und Talfahrt. Es gab viele Momente, in denen ich am Verzweifeln war. Ich konnte oft die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich mit demselben Geräusch im Ohr wieder munter. Und später im Büro war das Pfeifen immer noch da. Dann steigert man sich in den Zustand hinein. Abends war ich müde, deprimiert und fertig. Man hat einfach keine Kraft mehr, weil einem der Tinnitus die ganze Energie nimmt.“
Die Entstehung von Tinnitus ist oft unklar
Tinnitus hat viele Facetten: Von den Betroffenen wird er als Brummen, Zirpen, Pfeifen, Rauschen oder Sausen im Ohr wahrgenommen, das von keiner äußeren Schallquelle stammt. In seltenen Fällen kommt es zu einem objektiven Tinnitus, der von einer Geräuschquelle im Körper wie dem
Rauschen aus den Blutgefäßen stammt und mit dem Stethoskop abgehört werden kann.
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Text: Jacqueline Kachelt | Foto: iStock
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