Hierzulande unterschätzt, in Frankreich heiß geliebt: Tripmadam
Die Tripmadam ist eine heimische Blütenstaude, die bis auf die Britischen Inseln in ganz Europa natürlich verbreitet ist. Gemäß ihrer synonymen Bezeichnung „Felsen-Fetthenne“ gedeiht sie am besten auf sandig bis steinigen Hängen sowie felsigen, humusarmen Untergründen.
Besonderheiten im Aussehen
Die nadelartigen Blätter der Tripmadam sind fleischig verdickt, da sie damit sehr viel Wasser speichert. Auf regelmäßige Wassergaben ist sie daher nicht angewiesen.
Weiterhin typisch für die Pflanze sind die aufrechten Balgfrüchte, in denen mehrere Samen sitzen. Mit zunehmender Reife – zwischen Juli und August – färben sich diese goldgelb.
Tripmadam als Heilpflanze
Bereits im Mittelalter war die Tripmadam aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts als Heilpflanze – vorwiegend bei Skorbut – bekannt. Aber auch bei Bluthochdruck, Harnbeschwerden und Arterienerkrankungen kam und kommt sie zum Einsatz, da sie weiterhin Gerbstoffe enthält, die die Heilung unterstützen.
Tripmadam als Küchenkraut
Während die Tripmadam in Frankreich als säuerliches Würz- und Küchenkraut hoch geschätzt wird, wartet sie hierzulande noch auf ihre Renaissance. Am besten schmecken die jungen Blätter und Triebspitzen im März/April; verzehrt werden können diese jedoch das ganze Jahr über.
Besonders gut macht sich Tripmadam in:
Ölen
Deftigen Suppen und Eintöpfen
Saucen und Marinaden für Rind- und Wildgerichte
Aber auch Kräutertopfen oder Salaten verleiht sie das gewisse Extra.
Weitere Sorten der Felsen-Fetthenne
Von der Tripmadam gibt es weitere Sorten; natürlich mit ebenso unterhaltsamen Bezeichnungen analog zu „Felsen-Fetthenne“:
Lemon Ball: hat hellgrüne Blätter
Chocolate Ball: hat schokoladebraune Nadelblätter
Yellow Cushion: färbt sich im Herbst orange-rot
Blue Cushion: hat blau-graue Blätter
Angelina: hat goldgelbe Blätter, die sich im Herbst orange färben
Blue Spruce: hat bläuliche Blätter
Die Blütenfarbe ist aber bei allen Züchtungen dasselbe Goldgelb wie bei der natürlichen Tripmadam.
Text: Lisa Schoißengeier