Aufstieg im Rekordtempo
Innerhalb kürzester Zeit schaffte es Julia Mayer, am Lauf-Olymp anzukommen. Die 32-jährige Niederösterreicherin spricht über ihre steile Karriere, Rekorde und Olympische Spiele.
Über 16 Jahre dominiert das runde Leder das Leben von Julia Mayer. Doch dann tauscht sie die Fußballschuhe gegen Laufschuhe. „Der Wechsel hat einen beruflichen Hintergrund. Fußball ist ein Teamsport und somit abhängig von Trainingszeiten. Ich unterrichtete als Lehrerin und konnte somit nicht mehr so viel Zeit in etwas investieren, das mehr Spaß als Professionalität ist. Es zahlte sich einfach nicht mehr aus. Da Sport immer ein wichtiger Teil meines Lebens war, fing ich dann mit dem Laufen an“, erinnert sich Julia Mayer zurück. Die Folge waren die ersten Volksläufe, bei denen sie aus Spaß teilnahm. Da die Niederösterreicherin aus Bad Fischau auf Anhieb vorne mitmischte, schloss sie sich dem Leichtathletikverein DSG Wien an. Im Alter von 24 Jahren startete Julia somit 2017 ihre Karriere als Läuferin, die sofort steil bergauf ging. Gleich beim ersten Antreten bei einer Staatsmeisterschaft gewann sie über 5.000 Meter die Goldmedaille. In den Jahren 2018 und 2019 folgten vier weitere Staatsmeistertitel, die Teilnahme bei der Team-Europameisterschaft und in weiterer Folge auch eine ganz wichtige Entscheidung in ihrem Leben.
Internationaler Erfolg
Nach den Fußballschuhen hängt Julia Mayer im Jahr 2020 auch ihren Job als Lehrerin an den Nagel und ist seither Heeres-Leistungssportlerin. „Die Entscheidung ist mir leichtgefallen, da ich das Leben als Profi genieße. Das erste Jahr war allerdings alles andere als einfach, da durch die Corona-Pandemie sowohl die Trainingsmöglichkeiten als auch die Wettkämpfe stark eingeschränkt waren. Es war somit auch mental eine entsprechende Belastung. Ich wusste ja, dass ich mit dem Sport jetzt mein Geld verdiene, konnte das aber nicht wirklich zeigen.
Text: Werner Schrittwieser | Foto: BEIGESTELLT (KEITH MCCLURE PHOTOGRAPHY; JORDI SARAGOSSA)