Frauen unter Druck

Bluthochdruck ist auch ein Fall für Gynäkologinnen und Gynäkologen, denn er kann sich auf viele Bereiche der Frauengesundheit auswirken. 

Ein normaler Blutdruck ist lebenswichtig. Das Fatale: Ist der Blutdruck zu hoch, spürt man das nicht, und dennoch können die Auswirkungen schlimm sein. Bluthochdruck, der über Monate und Jahre anhält, schadet dem Herz und den Gefäßen. Auch auf die Frauengesundheit kann er sich auswirken, weiß Prim. Priv.-Doz. Dr. Andreas Brunner, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landesklinikum Baden-Mödling: „Von Uterusmyomen sind etwa zwei Drittel der Frauen betroffen. Myome sind gutartige Tumore und bestehen durchwegs aus Bindegewebe. Sie liegen an der glatten Muskulatur der Gebärmutter. Warum sie entstehen, ist noch nicht umfassend erforscht. Neueren Studien zufolge gibt es jedoch Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Uterusmyomen bestehen könnte.“ Sowohl Myome als auch Bluthochdruck können durch hormonelle Faktoren beeinflusst werden, insbesondere durch Östrogen und Progesteron. Östrogen fördert das Wachstum von Myomen und kann gleichzeitig den Blutdruck durch Veränderungen in den Blutgefäßen beeinflussen. Bereits 2005 wurden in einer US-amerikanischen Studie der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und dem Risiko für Uterusmyome an über 104.000 prämenopausalen Frauen untersucht. Eine weitere Studie aus 2024 bestätigt die Ergebnisse, die zeigen, dass Frauen mit unbehandeltem oder neu auftretendem Bluthochdruck ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Uterusmyomen haben. Frauen mit unbehandelter Hypertonie zeigten ein um 19 Prozent erhöhtes, solche mit Hypertonietherapie ein um 20 Prozent gesenktes Risiko für Uterusmyome. Bei einer neu aufgetretenen Hypertonie war das Risiko ebenfalls erhöht, und zwar um 45 Prozent, sagt Andreas Brunner: „Es gibt viele Mechanismen, die sowohl Myome als auch Bluthochdruck begünstigen. So etwa kann ein erhöhter diastolischer Blutdruck das Myomrisiko erhöhen, da dabei die glatte Muskulatur der Gebärmutter geschädigt wird, ähnlich wie bei Atherosklerose.“

 
 

Text: Doris Simhofer | Fotos: ISTOCK_BSD STUDIO; BEIGESTELLT

 

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