Ich bau auf meine Gesundheit

Gesund bauen – wie geht das eigentlich? GESUND & LEBEN -Redakteurin Michaela Neubauer will’s wissen. Und gelangt zu neuen Erkenntnissen.

Seit gut einem Jahr bauen mein Mann und ich unser Traumhaus im Grünen. Nach unzähligen Stolpersteinen und Rückschlägen geht es nun endlich in den Endspurt, der Innenausbau startet. Jetzt gilt es, allerlei Entscheidungen zu treffen: Welche Böden sollen es werden? Welche Wandfarbe eignet sich für welchen Raum? Und wie holen wir uns Gemütlichkeit ins Haus?

Auf den Baustoff kommt es an

Bei all diesen Fragen hat der Gesundheitsaspekt für uns einen hohen Stellenwert. Wir möchten so schadstoffarm wie möglich leben und dabei auch klimafreundlich und nachhaltig handeln. Hierfür braucht es jedoch Expertise, betont DI (FH) Harald Brugger, MSc, Leiter für Chemie & Konsum bei „Die Umweltberatung“: „Baustoffcenter und Farbhandlungen verfügen über breite Produktpaletten, doch vieles davon enthält Lösungsmittel und andere chemische Stoffe, die Gesundheit oder Umwelt gefährden. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Hausbau oder einer Renovierung umfassend zu informieren.“ Das fange bereits bei der Bauart an: „Zu den beliebtesten Baustoffen zählen Ziegeln, Beton und Holz. Jede Bauart bringt ihre Vor- und Nachteile mit sich“, weiß Brugger. So sind Ziegel und Beton zwar äußerst robust, weisen hohe Dämmeigenschaften auf und wirken sich auch nicht negativ auf das Innenraumklima aus, jedoch schneidet Beton aus ökologischer Sicht weniger gut ab. Vor allem die Herstellung des Zements durch das Zerkleinern der Rohstoffe und Verarbeiten im Ofen benötigt viel Energie und verursacht hohe CO2-Emissionen. Holz, so Brugger, ist ein ideales ökologisches Material. Während bei modernen Fertigteilhäusern auf natürlichen Holzschutz gesetzt wird, sollte jedoch insbesondere der Kauf älterer Fertigteilhäuser der siebziger oder achtziger Jahre gut überlegt sein. In vielen dieser Häuser findet sich nämlich auch heute noch eine erhöhte Konzentration an chemischen Holzschutzmitteln, die zum damaligen Zeitpunkt „Stand der Technik“ waren, jedoch ein hohes toxisches Potenzial aufweisen und zu massiven gesundheitlichen Beschwerden führen können.

DI (FH) Harald Brugger MSc, Leiter für Chemie & Konsum bei „Die Umweltberatung“

 

Kontakte für gesundes Bauen

Neue Energie: Nutzen Sie die Unterstützung der öffentlichen Hand für Wärmepumpen, Erdwärme sowie Heizungssanierung, www.waermepumpe-austria.at/foerderungen
Auch Photovoltaik und Stromspeicher werden gefördert.
Informationen: www.pvaustria.at

Lassen Sie sich beraten! „Die Umweltberatung“: Tel.: 01/8033232, www.umweltberatung.at,
Energieberatung NÖ: Tel.: 02742/22144, www.energie-noe.at


Text: Michaela Neubauer | Fotos: Barbara Nidetzky, DIE UMWELTBERATUNG
Mehr zum Thema „Ich bau auf meine Gesundheit” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 09/22.

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