Haarausfall betrifft viele Menschen und geht meist mit einem großen Leidensdruck einher. Hinter übermäßigem Haarausfall können diverse Krankheiten stecken.

Katharina Mühl verlor in jungen Jahren aufgrund einer Autoimmunerkrankung ihre Haare.

Jeden Tag lassen wir Haare. Der natürliche Prozess ihres Werdens und Vergehens verläuft in drei Zyklen, erklärt die Mödlinger Dermatologin Christine Messeritsch-Fanta: „Auf eine mehrjährige Wachstumsphase folgen eine kurze Übergangsphase und eine rund dreimonatige Ruhephase. Am Ende wird das Haar abgestoßen und es bildet sich ein neues Haar.“ Finden sich mehr Haare als gewöhnlich auf dem Kopfpolster oder in der Bürste, ist dieser Zyklus gestört. „Die Haare kommen verfrüht oder vermehrt in die Ruhephase und fallen aus.“ Ab welcher Menge muss man sich Sorgen machen? „Es ist unbedenklich, 70 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren. Bei einer Haarwäsche können es sogar bis zu 200 sein.“ Ob der Haarverlust aus den Fugen geraten ist, kann anhand täglicher Aufzeichnungen überprüft werden. „Ich empfehle, ein bis zwei Wochen einen Haarkalender zu führen. Während dieser Zeit können die täglich ausgefallenen Haare gezählt werden. Sind es über einen längeren Zeitraum durchschnittlich mehr als 100 Haare pro Tag, sollte man zur weiteren Abklärung eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen“, so Messeritsch-Fanta.

 

„Prognose leider nicht möglich“

 

Dr. Christine Messeritsch-Fanta, Dermatologin in Mödling

 

Wie zeigt sich genetisch bedingter Haarausfall bei Frauen und welche Therapieoptionen gibt es?

Bei der androgenetischen Alopezie der Frau kommt es vor allem im Scheitelbereich zu einer Haarverdünnung. Sie ist etwa halb so häufig wie beim Mann, stellt aber auch bei der Frau die häufigste Ursache von Haarverlust dar. Als Behandlungsmöglichkeiten kommen generell Haarwuchsmittel oder Hormonpräparate infrage. Für ein ausreichendes Ansprechen ist eine Langzeittherapie erforderlich. Dabei müssen auch mögliche Nebenwirkungen bedacht werden.

Wie aussichtsreich ist die Behandlung von kreisrundem Haarausfall?

Als Behandlung werden Kortikosteroide eingesetzt. Seit kurzem sind auch Medikamente zugelassen, die die überschießende Immunreaktion bremsen. Die Alopecia areata kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Eine treffsichere Prognose, ob die Haare wieder nachwachsen, ist leider nicht möglich. In leichten Fällen kommt es häufig zum spontanen Nachwachsen der Haare. Sehr ausgedehnter Befall, sehr frühes Auftreten und zusätzlich bestehende Erkrankungen haben eine schlechtere Chance auf eine Spontanheilung.

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Text: Jacqueline Kacetl | Fotos: www.kacy.at_Cornelia Kucera; Stefan Janko
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