Schön mit gutem Gewissen

In unseren täglichen Schönheitsritualen lauern mehr Umweltsünden, als viele von uns denken. GESUND & LEBEN zeigt, wie Sie rundum Schönheit und Vitalität ausstrahlen – und das ohne die Natur unnötig zu belasten.

Schönheit hat schon längst nichts mehr mit faltenfreier Haut oder straffen Bikini-Maßen zu tun. Der Trend zur maximalen Selbstoptimierung ist vorbei. Und das ist auch gut so. Denn bei wahrer Schönheit geht es nicht um Perfektion, sondern um Wohlgefühl. Wer sich in seiner Haut gut fühlt, sieht auch gut aus. Wir spüren immer mehr, was eigentlich ohnehin schon immer klar, aber dennoch zu oft überhört wurde: Nur im Einklang mit den Zyklen und Prozessen der Natur kann der Mensch sich wirklich entspannen – und diese Gelassenheit auch ausstrahlen.

Zurück zu mehr Natürlichkeit

Wir sehnen uns nach einer schlichteren Form der Schönheit. Und im Zuge dessen auch nach Wellness- und Beautyritualen, die ein ganzheitliches Wohlgefühl verleihen – und zwar nicht nur für die Haut, sondern auch für das gute Gewissen. Denn auch darum geht es beim neuen Trend zu mehr Natürlichkeit. Wenn wir wieder mehr Einklang mit Mutter Natur erleben wollen, geht es nicht nur darum, die eigene Natürlichkeit wieder mehr zu zelebrieren, sondern auch darum, der Umwelt um uns herum wieder mehr Chance auf Balance zu gönnen.

Umweltfalle Badezimmer

Inzwischen gibt es wohl kaum noch jemanden, der nicht auf seinen ökologischen Fußabdruck bedacht ist. Was viele aber unterschätzen: Die Umweltbelastung, die durch private Haushalte und deren alltägliche Gewohnheiten entsteht, hat einen beträchtlichen Anteil am Klimageschehen. Gerade beim täglichen Schönheitsritual lauern Umweltfallen. Das fängt bei unnötigen Verpackungen an und hört beim Umgang mit Wasser und Strom auf.

Was kann man tun?

Gleich die gute Nachricht: Wer sein Schönheitsprogramm grüner gestalten will, kann viel tun. Zunächst geht es darum, die eigene Beauty-Routine gründlich unter die Lupe zu nehmen. Nehmen Sie einen Produkt-Check vor! Schauen Sie sich an, welche Pflege- und Kosmetikprodukte Sie verwenden und prüfen Sie diese auf ihre Naturverträglichkeit. Im Idealfall verwenden Sie solche Produkte, die auf natürlicher Basis hergestellt wurden und auf unnötige Chemie verzichten. Kleiner Tipp: Es gibt moderne Apps, mit deren Hilfe man im Handumdrehen feststellen kann, ob das verwendete Produkt mit kritischen Inhaltsstoffen arbeitet oder nicht. Nach dem Installieren der App müssen Sie lediglich den Barcode des Produkts scannen und schon wird Ihnen angezeigt, welche Bestandteile enthalten sind und ob diese möglicherweise schädlich sind. Übrigens können solche Produkt-Checks nicht nur bei kosmetischen Artikeln aufschlussreich sein, sondern auch bei Lebensmitteln.

Naturkosmetik: Wirkt auch ohne Chemie

Moderne Naturkosmetik kommt ohne künstliche Inhaltsstoffe aus und besitzt dennoch eine enorme Hautwirksamkeit. Inzwischen wurden Naturessenzen, wie z. B. Heilpilze oder Phytohormone aus Soja oder Rotklee, entdeckt, die synthetischen Kosmetika in ihrer Wirkung gleichkommen. Galt lange Zeit die Haltbarkeit natürlicher Kosmetik als problematisch, wurde auch hierfür inzwischen eine Lösung gefunden. Neben natürlichen Konservierungsstoffen, wie ätherischen Öle, die das Wachstum von Keimen bremsen, werden naturidentische Konservierungsmittel, wie Benzoesäure oder Benzylalkohol, eingesetzt, die gleichermaßen Natürlichkeit und eine ausreichende Haltbarkeit garantieren.

Alles bio: auch die Verpackung?

Eine häufige Umweltfalle sind trügerische Produktverpackungen, die oft mehr Plastik verbrauchen, als es nötig wäre. Lassen Sie sich beispielsweise nicht von einem braun gefärbten Papierkarton täuschen. Auch wenn dieser auf den ersten Blick umweltfreundlich anmuten mag, kann das täuschen. Dunkles Papier allein ist noch kein Hinweis auf echte Nachhaltigkeit. Gerade wenn solche Kartonverpackungen mit einer Beschichtung bedruckt sind, kann der Schein trügen. Glatte Beschichtungen, die das Papier resistenter und optisch ansprechender machen sollen, arbeiten mit einem hohen Plastikanteil, der die suggerierte Umweltfreundlichkeit wieder aufhebt.

Produkte, die wirklich auf Nachhaltigkeit bedacht sind, sind in der Regel in wiederverwendbaren Glastiegeln verpackt und kommen im besten Fall selbst beim Deckel mit Plastik-Alternativen wie beispielsweise Kork oder Metall aus. Wer ein Gespür für die unterschiedlichen Verpackungsqualitäten bekommen will, geht einfach aufmerksam durch die Parfümerie oder Drogerie. Sie werden schnell sehen, welche Produkte in Glas verpackt sind und welche dagegen mit unnötig viel Plastik arbeiten.

Simpel und wirksam

Wer nicht nur der Natur, sondern auch seinem Geldbeutel eine Freude machen will, kann gänzlich auf gekaufte Kosmetik verzichten. Im Grunde bietet Mutter Natur alles, was unsere Haut braucht – und zwar in Form von pflanzlichen Ölen. Reine Naturöle liefern der Haut nicht nur nährende Fette, sondern enthalten auch hochwertige Enzyme und Vitamine, die je nach Hauttyp bedürfnisorientiert eingesetzt werden können. Kokosöl ist beispielsweise für sehr trockene Haut geeignet, während Teebaumöl bei einem öligen Teint eingesetzt werden kann. Sensible Haut setzt dagegen auf Mandelöl. Und wer eine unkomplizierte und pflegeleichte Haut hat, kommt mit Olivenöl prima klar.

Sämtliche Naturöle können sowohl zur Pflege der Gesichtshaut als auch am Körper eingesetzt werden. Wichtig ist eine sparsame Dosierung. Für die Gesichtspflege reichen wenige Tropfen aus. Ob Sie zu viel Öl benutzt haben, merken Sie daran, dass das Fett nicht gänzlich einzieht, sondern einen schimmernden Film auf der Haut hinterlässt.

Außerdem wichtig zu wissen: Öle sollten immer auf die feuchte Haut aufgetragen werden. So ziehen Sie nicht nur besser ein, sondern schleusen einen beträchtlichen Anteil an Feuchtigkeit in die Haut ein.

Energie-Verbrauch: Weniger ist mehr

Und noch etwas ist wichtig, wenn das Beauty-Programm rundum grün sein soll – nämlich unser Umgang mit Energie. Strom und Wasser haben in vielen Badezimmern noch immer einen zu hohen Verbrauch. Dabei helfen schon simple Tricks beim Sparen. Dass man beim Einseifen oder Zähneputzen nicht das Wasser laufen lassen sollte, dürfte jeder wissen. Außerdem können wassersparende Duschköpfe verwendet werden, die den Wasserstrahl effizient bündeln, so dass nicht mehr als nötig verbraucht wird. Wer Hände oder Gesicht ohne Seife wäscht, kann außerdem eine flache Schale ins Waschbecken stellen und darin Wasserreste auffangen, die später zum Blumengießen benutzt werden können.

Auch der Föhn kann eine echte Energiefalle sein. Vor allem wenn man ihn auf einer besonders hohen und heißen Leistungsstufe benutzt. Föhnen Sie mit weniger Power und milderen Temperaturen. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch Ihren Haaren. Heiße Temperaturen trocknen unnötig aus und fördern Haarbruch.

Und noch ein letzter Tipp: Handtücher gehören nicht auf die Heizung. Der dicke Stoff schluckt die gesamte Wärme, so dass der Raum kühl bleibt und man unnötig extra heizen muss. Und das möchte weder die Natur noch Ihr Geldbeutel.


Text: Linda Freutel | Fotos: iStock_ FreshSplash

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