Gesundheitsrisiko Keuchhusten
Auffällig viele Kinder erkranken derzeit an Keuchhusten und müssen teilweise sogar auf der Intensivstation behandelt werden. Aufgrund der starken Zunahme der Krankheitsfälle und den lebensgefährlichen Verläufen raten Expertinnen und Experten zur Impfung von Kindern und ihrem Umfeld.
Keuchhusten im Porträt
Keuchhusten, auch Pertussis genannt, wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Er wird über eine Tröpfcheninfektion meist durch Erwachsene oder ältere Geschwisterkinder übertragen, ist hochansteckend und wird meist zu spät erkannt. Bei ungeimpften Säuglingen und Kleinkindern führt Pertussis zu schweren Atemwegsinfekten, geschwollenen Atemwegen und den typischen heftigen Hustenattacken.
Besonders gefährlich für Säuglinge
Für gesunde Erwachsene ist eine Infektion weniger gefährlich. Für Neugeborene hingegen schon, da sich Keuchhusten bei ihnen nicht unbedingt mit Husten äußerst, sondern eher darüber, dass sie aufhören zu trinken und schlapp werden. Besonders gefährlich sind die durch die Infektion verursachten Atemaussetzer, die vor allem während des Schlafs auftreten. Neugeborene und kleine Säuglinge sollten daher bei jeder vermeintlich harmlosen Erkältung auf Keuchhusten untersucht werden.
Dringender Appell der Kinderfachärztinnen/-ärzte: Impfen gegen Keuchhusten
Um Neugeborene bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen, sollten alle Familienangehörige und enge Kontaktpersonen bereits vor der Geburt eines Kindes ihren Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls ergänzen/auffrischen. Die Impfung und ihre Auffrischung schützt zwar nicht gänzlich vor der Erkrankung, mildert das Ansteckungsrisiko sowie die Symptome bei einer Ansteckung aber beträchtlich.
Darüber hinaus wird Frauen derzeit eine Impfung in der Schwangerschaft empfohlen, um dem Baby den bestmöglichen Nestschutz mitzugeben.
Wann und wie oft wird gegen Keuchhusten geimpft?
Die frühe Impfung wird im Rahmen der 6-fach-Impfung im 3., 5. und 11.-12. Lebensmonat geimpft und ist Teil des kostenfreien Impfprogramms. Sie wird im 7.-9. Lebensjahr in Form von einer Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung wiederholt.
Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter und Auffrischungsimpfung im Schulalter soll bis zum vollendeten 60. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung als Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung erfolgen. Ab dem vollendeten 60. Lebensjahr im Intervall von 5 Jahren.
Text: Lisa Schoißengeier