Was die Wohnungseinrichtung mit Pippi Langstrumpf zu tun hat und wie man sich zu Hause wohlfühlt

Im Schnitt ziehen Österreicherinnen und Österreicher vier Mal in ihrem Leben um. Dabei stellt sich fast immer die Frage nach der „richtigen“ Einrichtung. Schließlich investiert man viel Geld, sie soll gefallen und funktionell sein, vor allem aber sollte man sich in der neuen Bleibe im Optimalfall mehrere Jahre lang wohlfühlen.

Doch obwohl die Frage häufig für langes Kopfzerbrechen sorgt, ist sie einfach zu beantworten. Wer die Wohnung getreu Pippi Langstrumpf einrichtet, also „widewide wie sie mir gefällt“, macht der Linzer Psychologin Dr. Barbara Perfahl zufolge nicht viel falsch.

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Die eigenen Bedürfnisse stehen im Vordergrund bei der Einrichtung

Als Wohnpsychologin ist Barbara Perfahl tagtäglich mit Einrichtungsfragen beschäftigt und weiß:

„Sobald sich zu viele oder zu wenige Gegenstände in den eigenen vier Wänden befinden oder Wohnbedürfnisse wie Erholung oder Sicherheit vernachlässigt werden, ist das Wohlfühlen gefährdet.“

Bei der optimalen Raumgestaltung gilt es daher die eigenen Bedürfnisse in Einklang mit dem Nutzungszweck sowie der unterschiedlichen Wirkung von Architektur, Räumen, Möbeln und Einrichtung zu bringen. Jeder Raum, jedes Licht, jedes Möbelstück wirkt auf seine eigene Art und nicht jede Person harmoniert mit dieser Wirkung.

Ist beispielsweise Sicherheit ein stark ausgeprägtes Bedürfnis, sollten große Glasfensterfronten – auch wenn sie gefallen – vermieden werden. Diese könnten mitunter als Bedrohung wahrgenommen werden, da ständig jemand hineinsehen kann. Die Expertin empfiehlt daher, sich zuerst seinen Bedürfnissen und Wünschen bewusst zu werden, und erst dann in die Umsetzungsphase zu gehen.

 

Bei einem Veränderungswunsch nichts überstürzen

Meistens entsteht ein Veränderungswunsch aus einem Unwohlsein, das aus der unbewussten Vernachlässigung von bestimmten Bedürfnissen resultiert. Deswegen sollte man sich vor anstehenden Umgestaltungen zuerst Gedanken über die aktuelle Wohnsituation und das damit einhergehende Empfinden machen:

  • Gibt es etwas, das mich stört?

  • Bietet mir die eigene Wohnung das, was ich brauche – zum Beispiel Ruhe und Sicherheit?

  • Was fehlt mir – beispielsweise ein Arbeitsplatz für Homeoffice?

  • Was hätte ich gerne – mehr Farbe, Licht oder ein bestimmtes Gefühl?

Zwei unterschiedliche Vorgehen unterstützen dabei, sagt Barbara Perfahl:

„Einerseits die Besuchertechnik: Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihre Wohnung das erste Mal sehen – wie eine Besucherin oder ein Besucher ein noch unbekanntes Museum. Schauen Sie sich jeden Raum, jede Ecke ganz genau an und lassen Sie die Eindrücke auf sich wirken. Was gefällt Ihnen, was nicht? Wo fehlt etwas? Was würden Sie ergänzen? Schreiben Sie Ihre Gedanken auf.“

Ein zweites sinnvolles Vor­gehen ist es, Fotos zu machen, erklärt die Wohnpsychologin:

„Tagein, tagaus denselben Abläufen und Tätigkeiten in derselben Umgebung nachzugehen, macht betriebsblind; auch in den eigenen vier Wänden. Was dagegen hilft, ist Fotos zu machen und diese ebenso vor dem Hintergrund der eigenen Wohnbedürfnisse und Nutzungs­zwecke zu analysieren.“

Farben und ihre Wirkung

Im Grunde wird zwischen zwei unterschiedlichen Farbkonzepten unterschieden: aktivierende, warme Farben wie Rot, Orange oder Gelb und beruhigende Farben wie Grün, Blau, Pastell- und Naturfarben. Welche Farbe sich für welchen Persönlichkeitstyp oder Raum am besten eignet,

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Text: Lisa Schoißengeier


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